Grandioser Abschluss des Kaminabends
Der winterliche Kaminabend in der Mendelssohn-Musikschule ist ein jährliches Kleinod – Schüler spielen im Foyer der Stukenbrok-Villa vor brennendem Kamin.
Damit alle Zuhörer Platz finden, sind die Stuhlreihen bis in den Wintergarten gestellt, und auf der Treppe bleibt ein schmaler Gang für die auf- und abtretenden Musiker frei. Das Programm wurde von Ellen Wolpert in ihrer gewohnt unkompliziert-herzlichen Art moderiert, die allen Schülern, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene, jung oder älter, die Aufregung deutlich reduzierte. Bei den Klaviervorspielen schlich ein Tiger durchs Bambusdickicht (von Pujusar), oder Rachmaninows Prélude in cis-moll erklang. Das Geigenensemble – die Allerjüngsten – spielten engagiert, ein erwachsener Bratschenschüler, ein „Späteinsteiger“, brachte im Duo Beethovens „Die Himmel rühmen“ zu Gehör. Bei den Flöten sauste der Schlitten (Sleigh Ride) tamburinbegleitet durch den Abend.
Höhepunkte des Abends war zum einen das neue Jugendkammerorchester „Stukenbrok-Harmonie“, das erst seit August in dieser Besetzung probt. Auf dem Programm standen Vivaldi, Sibelius und Tony Osborne in jeweils unbearbeiteten Originalversionen. Da ist einiges an musikalischem Ausdruck hinzugekommen, dass es eine Freude war diese Weiterentwicklung zu sehen und hören.
Der andere Höhepunkt war das Vorspiel der Teilnehmer des 56. „Jugend musiziert“ Wettbewerbs, die auch von Dagmar Reger, der neuen Vorsitzenden des Fördervereins, eine Anerkennung bekamen. Namentlich hervorzuheben ist Victoria Strauß, die im Fach Popgesang sogar auf Bundesebene einen zweiten Platz erreichte. Sie begleitete ihre weiche und starke, sanfte und intensive Stimme selbst am Klavier, die Ausdrucksfähigkeit ließ manchem eine Gänsehaut über den Rücken laufen und war ein grandioser Abschluss des Abends.
Foto: Florian Fialka